Die Energie kommt von der Seite

Außergewöhnliche Photovoltaik-Anlage angebracht

von Jennifer Jahns

Ab sofort wird die Grundschule Freyung mit regenerativer Sonnenenergie versorgt. Dazu wurde eine Photovoltaikanlage am Grundschulgebäude angebracht. Aber nicht etwa am Dach, wie man es üblicherweise kennt. Nein: Diese Anlage wurde in die Fassade des Grundschulgebäudes integriert.

Mit der neuen Anlage soll ein möglichst großer Anteil des selbstverbrauchten Stromes, der unter anderem für die neue Lüftung der Klassenzimmer benötigt wird, von der Sonne produziert werden, wird Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert. Die PV-Anlage passe sehr gut in die Außenansicht der Umwelt-Grundschule, findet Rektorin Alexandra Bauer. Auch ein Projekt zum Verbrauch des nun selbst produzierten Stromes ist laut Rektorin denkbar.

Durch die Montage an der Fassade soll die Photovoltaikanlage das ganze Jahr über Strom produzieren, vor allem auch im Winter, wenn kein Schnee auf den Modulen der Fassaden-Anlage ist, so Klimaschutzmanager der Stadt Freyung, Ludwig König.

Was sind die Vorteile?

Eine PV-Anlage an der Fassade statt auf dem Dach – kann das erfolgreich sein? Die PNP hat dazu einige Fragen an Ludwig König, den Klimaschutzmanager der Stadt Freyung gestellt.

PNP: Was sind die Vor- und Nachteile im Vergleich zur klassischen Anbringung auf einem Dach?
König: Der Vorteil ist hier ganz klar die ganzjährige Schneefreiheit der Anlage. Da in unseren Breiten der Einstrahlwinkel der Sonne im Sommer maximal ca. 65,5 Grad erreicht, fällt hier immer noch Licht auf die Fassadenanlage und diese kann auch im Hochsommer Strom produzieren. Ähnliche Bedingungen herrschen ja zum Beispiel morgens, wenn die Sonne noch eher flach steht und z.B. ein Dach ebenfalls sehr flach ausgelegt ist. Bezüglich des Einstrahlwinkels sei erwähnt, dass die aktuellen Module bereits bei sehr diffusem Licht arbeiten. Da das Dach der Grundschule keinen Vorschuss hat, besteht auch keine Gefahr, dass die Module verschattet werden.

Warum hat man sich bei der Grundschule für die Anbringung an der Fassade und nicht auf dem Dach entschieden?
Die spezielle Konstruktion und der Aufbau des sehr langlebigen Kupferdaches der Grundschule lassen die Montage einer PV-Anlage nicht zu und würden die Langlebigkeit des Daches einschränken.

Welche Ausrichtung hat diese Hausmauer?
Die bebaute Fassade ist eine reine Südlage.

Passauer Neue Presse