Grundschule am Schloss Wolfstein wird erneut "Umweltschule"

Große Freude gab es bei den Schülern angesichts der
Auszeichnung

Bereits zum dritten Mal wurde die Grundschule am Schloss Wolfstein Freyung als Umweltschule in Europa ausgezeichnet. Um den Titel zu erhalten, werden verschiedene Umweltprojekte ins Leben gerufen. An der Grundschule in Freyung wurden im vergangenen Schuljahr mehrere Projekte mit Hilfe der gesamten Schulfamilie durchgeführt, um die Auszeichnung zu erhalten. Dies gestaltete sich im vergangenen "Corona-Schuljahr" nicht einfach. Eines der Projekte wird nun kurz vorgestellt.
Die AG Umwelt beschäftigte sich am Anfang des Schuljahres damit, wie viel CO2 bei der Herstellung eines Plastikeinbandes verbraucht wird. Es wurde von einem Wert von 120 Gramm CO2 pro Einband ausgegangen. Im Durchschnitt verbraucht jeder Schüler im Jahr zehn Umschläge, das heißt, bei 205 Schülern sind dies an der Grundschule Freyung 2050 Einbände. Dies kommt einem CO2 Verbrauch von 246000 Gramm, also 246 kg, gleich. Um diese Summe auszugleichen, stellten die Kinder fest, müsste man mindestens 20 Bäume im Jahr pflanzen. Nun wurde gemeinsam überlegt, wie man einen Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte. In einer Erprobungsphase wurde in vier Klassen auf Einbände verzichtet und mit einem farbigen Punkt-/Streifensystem gearbeitet. So konnte an einer repräsentativen Zahl von Heften festgestellt werden, dass die Kinder keine Schwierigkeiten hatten, das passende Heft aufgrund der farbigen Markierungen zu finden. Auch konnte das Argument entkräftet werden, dass die Hefte ohne Einband unansehnlich wären. Um die Meinung aller Kinder abzufragen, wurde ein Fragebogen von Kindern der 3. Klasse entwickelt. Vor dem Ausfüllen des Fragebogens wurden die Klassen über Klimaschutz und den Zusammenhang zu den Plastikeinbänden von Kindern der 4. Klasse informiert. Die Auswertung erfolgte dann gemeinsam und es wurde festgestellt, dass nahezu alle Schüler auf Plastikeinbände verzichten wollten. Die Eltern wurden in einem Elternbrief der 3. Klassen per E-Mail-Verteiler, auch so kann zum Klimaschutz beigetragen werden, benachrichtigt. In einer Lehrerkonferenz wurde beschlossen, an der Grundschule zukünftig auf Plastikeinbände zu verzichten und als Alternative entweder Papiereinbände oder farbige Markierungen zu benutzen. Auch wird bei Schnellheftern nun die Variante aus Papier bevorzugt.
Die Kinder lernten in allen Jahrgangsstufen, dass es wichtig ist, aus Gründen des Klimaschutzes auf Plastikeinbände zu verzichten. Das Bewusstsein, dass beim Herstellen von Plastik klimaschädigendes CO2 entsteht, konnte verinnerlicht werden. Da bereits im letzten Schuljahr ein Jahresthema der Klimaschutz war, waren die Kinder dahingehend schon sensibilisiert und es konnte daran angeknüpft werden. Die Notwendigkeit des Klimaschutzes und mögliche Maßnahmen dafür waren den meisten Kindern bekannt. Die Nachhaltigkeit ist ebenfalls gegeben, da die Aktion des Umstellens auf Papiereinbände bzw. auf farbige Markierungen keine einmalige Sache war, sondern auch für die zukünftigen Jahre gelten soll. Einen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Klima kann so schon jedes Schulkind leisten. Die Wichtigkeit des Klimaschutzes und die Sinnhaftigkeit des Verzichtes konnte durch die Anzahl der zu pflanzenden Bäume für die Kinder zusätzlich durchschaubar gemacht werden.
Selbstverständlich wurden noch andere Umweltprojekte durchgeführt, wie zum Beispiel der Hinweis auf Energiesparen oder auch das umweltbewusste Mobilitätsverhalten. Das Thema der Regionalität wurde ebenfalls angesprochen, soll aber in diesem Schuljahr weiter vertieft werden.
Natürlich hat sich die Grundschule Freyung wieder angemeldet, um auch im Schuljahr 2021-2022 hoffentlich erneut zur Umweltschule ausgezeichnet zu werden. Mit einem ersten Projekt, der Umweltwoche in den 2. Klassen, wurde schon dahingehend ein Anfang gemacht.

Passauer Neue Presse